PRP-THERAPIE

Die Therapie mit PRP (platelet rich plasma) macht sich die Erkenntnis zunutze, dass unser Blut Heilmittel und Wachstumsfaktoren enthält, die bei Verletzungen oder chronischen Erkrankungen Heilvorgänge einleiten und unterstützen können. Mehrere Studien haben gezeigt, dass PRP eine hohe Dichte an Zytokinen besitzt, die Entzündungen, postoperativen Blutverlust, Narbenbildung und Infektionen reduzieren und auf der anderen Seite die Heilung von Knochen, Wunden und Muskel- sowie Weichteilverletzungen fördern. Somit ist die PRP Behandlung in Gelenken, Sehnen, Bändern und Muskeln für uns ein Verfahren, das wir regelmäßig anwenden.

Hintergrund der Funktionsweise ist, dass aus dem Blut gewonnene Blutplättchen (Thrombozyten) nach der Injektion degranulieren, und dabei verschiedene Wachstumsfaktoren freigesetzt werden, die eine regenerative Kapazität haben. Zusätzlich wird bei der Arthrose die toxische Entzündungswirkung auf die Knorpelzellen gehemmt und PRP steigert auch die synthetische Aktivität des Knorpels. PRP verbessert so das Gelenkmilieu und schützt dieses vor weiterer Degeneration.

Aufgrund der schon länger bekannten positiven Effekte der Hyaluronsäure auf den Knorpel, ist eine Kombination aus Hyaluronsäure und PRP die bestmögliche Option um das Gelenk zu heilen wie internationale Studien zeigen. Je nach Region und Schaden kann eine 3-6 malige Anwendung notwendig sein, im Abstand von 7-14 Tagen.

Wie wird die Behandlung durchgeführt?

Die Therapie mit PRP kann gleich in der Ordination stattfinden und bedarf keiner Vorbereitung. Allerdings empfehle ich am Tag vor der Therapie ausreichend zu trinken (mindestens 3L Wasser) um eine ausreichende Menge an PRP zu erhalten. Ich bevorzuge eine Technik, welche „Autologous conditioned plasma-System“ oder kurz ACP genannt wird, da es sich um einen geschlossenen und sterilen Kreislauf handelt und somit ein sicheres System darstellt. Es werden dazu 15 ml Blut abgenommen, welches dann gleich zentrifugiert wird und so das rote Blut vom Blutplasma mit den Blutplättchen und Wachstumsfaktoren getrennt wird. Das so in einer zweiten inneren Spritze gewonnene PRP wird dann von mir ultraschall-gezielt unter sterilen Bedingungen in das betroffene Gelenk, Sehne, Band oder Muskel gespritzt.

Die ACP-Therapie wirkt, da die im Blut relevanten Wachstumsfaktoren wie IGF-1, EGF oder VEGF direkt in die verletzte Stelle injiziert werden und dafür sorgen, dass der Heilungsprozess eingeleitet und beschleunigt wird. Bei diesem Verfahren werden die körpereigenen Regenerationskräfte ausgenützt mit dem Vorteil, dass keine Nebenwirkungen auftreten und durch die Anwendung der sterilen Doppelkammerspritze auch ein Maximum an Sicherheit gewährleistet wird.

Nach dem Eingriff kann es kurzfristig zu einer Schwellung aufgrund des Volumens kommen, die je nach Schaden auch mit einer kurzen Schmerzphase einhergeht. Eine Belastung ist sofort möglich, leichtes Training zur Durchblutungssteigerung empfohlen.

Die ACP-Behandlung ist gilt nicht als Doping und steht nicht auf der Liste verbotener Maßnahmen oder Substanzen der WADA, da es sich nicht um eine künstliche Verabreichung oder Steigerung der Wachstumsfaktorenmenge handelt. Die Behandlung ist daher für Profi- und Breitensportler unbedenklich.

ACP Spritze
ACP Spitze
Medizin

Wann wird PRP eingesetzt?

ACP wird vor allem bei chronischen Sportverletzungen und Überlastungssyndromen eingesetzt.

Neben der Gelenkarthrose sind
chronische Sehnenverletzungen wie
Achillodynie,
Tennisellenbogen,
Patellaspitzensyndrom oder Jumper’s knee,
Läuferknie oder auch
Reizungen der langen Bizepssehne typische Behandlungsfelder.
Aber auch kleine Einrisse in der Rotatorenmanschette der Schulter oder auch Meniskuseinrisse können durch ACP-Injektionen geheilt werden.

Neben der Anwendung anstatt einer Operation, verbessert ACP aber auch postoperativ den Heilungsverlauf nach Sehnen oder Bandrekonstruktion und führt so zu einer rascheren Belastbarkeit. Österreichs Ausnahmeboxer Marcos Nader konnte so erst 10 Wochen nach einer Achillessehnennaht den IBF-Mittelgewichtstitel holen.

In akuten Verletzungssituation wie bei Muskelrissen oder Sehnen -und Bändereinrissen bietet PRP auch den Vorteil, dass es zu einer rascheren Gewebeheilung führt.
Eine kontrollierte Injektion unter Ultraschall ist dafür jedoch unumgänglich um das bestmögliche Ergebnis zu erhalten.

Stosswelle
Angel Centrifuge

STAMMZELLKONZENTRATE

Eine Weiterentwicklung der Verwendung von PRP ist die Gewinnung und Verabreichung von Stammzellenkonzentraten gemischt mit noch einer höheren Konzentration an Wachstumsfaktoren . Dies geschieht auf natürlichem Weg indem statt Blut Knochenmark oder Fett gewonnen wird.

Stammzellen sind Zellen, die sich nicht nur selbst vermehren, sondern vielmehr sich in andere Zellen differenzieren können. Stammzellen reparieren, regenerieren, wirken stark entzündungshemmend, indem sie zu verschiedenen Zellarten ausreifen und benachbarte Zelltypen durch die Abgabe von Signalstoffen beeinflussen. In zahlreichen Publikationen wurde gezeigt, dass die Verwendung körpereigener Stammzellen keine Nebenwirkungen erzeugen, sondern sogar einen positiven Einfluss auf das Immunsystem haben. Neben der lokalen Wirkung von Stammzellen, werden diese aber auch bei Injektion in die Blutbahn von entzündetem, geschwächtem oder geschädigtem Gewebe angezogen und entfalten dann vor Ort ihre regenerative Wirkung.

Mit der Stammzelltherapie werden Schwachstellen des Körpers behandelt, die sich aus eigener Kraft oder mithilfe anderer Behandlungen nicht regenerieren können.

Wie schon angeführt, können Stammzellen entweder aus dem Knochenmark oder aus dem körpereigenen Fettgewebe gewonnen werden. In jedem Fall ist dazu ein minimaler Eingriff notwendig, wobei unter Lokalanästhesie und wahlweise Dämmerschlaf das Knochenmark oder Fett abgesaugt wird und dann im gleichen Eingriff in einer speziellen Prozedur in einer Zentrifuge mechanisch verarbeitet wird. Das so gewonnene Konzentrat wird dann in die betroffene Stelle am Körper injiziert.

Der Vorteil einer Stammzelltherapie ist, dass keine Operation notwendig ist und dank des minimal-invasiven Eingriffs kaum Schwellungen auftreten. Weiters ist das Infektionsrisiko aufgrund der komplikationslosen und schnell durchgeführten Therapie und des anti-infektiösen Wirkmechanismus von Stammzellen und Wachstumsfaktoren vernachlässigbar. Die Behandlung wird ambulant durchgeführt und ermöglicht eine schnelle Rückkehr zu körperlichen Aktivitäten. Aufgrund der Regeneration von geschädigtem Gewebe (Haut, Knorpel, Sehnen, Bandscheiben …) ist diese Art von Therapie auch mit Operationen kombinierbar zur schnelleren Genesung.

stammzellentherapie
stammzellentherapie
stammzellentherapie

WO SETZT MAN DIE STAMMZELLTHERPIE EIN?

Stammzellen kommen immer dann zum Einsatz, wenn Gewebeschäden oder Entzündungen vorliegen. Sie sind für die Regeneration und Reparatur der Körpergewebe verantwortlich, damit Körperzellen wie Bindegewebe, Knorpel, Sehnen, Herz, Nerven und die Haut regelmäßig erneuert und repariert werden.

Liegen Gewebeschäden vor, die der Körper aus eigener Kraft oder mithilfe anderer Behandlungen nicht mehr rückgängig machen kann, und sind die lokalen Stammzellen zu schwach oder stehen nicht mehr in ausreichendem Masse zur Verfügung, unterstützt die Stammzelltherapie den Heilungsprozess durch gezielte Gabe von körpereigenen Stammzellen.

Durch die stark entzündungshemmende und regenerative Eigenschaft der körpereigenen Stammzellen eröffnet die Stammzelltherapie der Medizin große Möglichkeiten.

Stammzellen haben sich aufgrund ihrer Fähigkeit, sich in eine Vielzahl von verschiedenen Zelllinien zu differenzieren, als ein Schlüsselelement der regenerativen Medizin etabliert. Darüber hinaus sind sie durch ihre Kapazitäten der parakrinen Sekretion einer breiten Auswahl an Zytokinen, Chemokinen und Wachstumsfaktoren für die klinische Anwendung ausgesprochen attraktiv. Besonders die anti-apoptotischen (Zelltod), entzündungshemmenden, gefäßbildende, immunmodulatorischen und narbenbrechende Effekte machen diese Zellen für jegliche Art der regenerativen Medizin sehr interessant.

Da adulte mesenchymale teilungsfähige Zellen (Stammzellen) die vielversprechendsten Zelltypen für zellbasierte Therapien sind und im Knochenmark und Fett unverbraucht vorliegen, sind sie das Ausgangsgewebe für eine ergiebige und relativ leicht zugängliche Quelle für die Gewinnung regenerativer Zellen. Die zusätzliche Sekretion von trophischen Faktoren sowie ihre immunsuppressiven Eigenschaften und die geringe Immunogenität maximiert das therapeutische und regenerative Ergebnis in einem breiten Anwendungsspektrum und macht sie für klinische Anwendungen sehr relevant. Folglich ist das therapeutische Potenzial enorm und Nebenwirkungen sind so gut wie auszuschließen.

Das Einsatzgebiet ist groß und umfaßt:

  • Muskel- und Sehnenverletzung
  • Narben- und Wundheilung
  • Knochenregeneration
  • Knorpelregenreation

Desweiteren kann die Stammzelltherapie auch bei Gefäßerkrankungen und neurologischen Erkrankungen erfolgreich eingesetzt werden.