Tennisarm, Tennisellenbogen (Epicondylitis humeri radialis)

Symptome, Ursachen, Behandlung

erklärt von Dr. med. Philipp R. Heuberer, Schulter-, Ellbogen-, Kniespezialist

Aus meiner Praxis als Schulter-, Ellbogen- und Kniespezialist weiß ich:

Der Tennisarm oder Tennisellenbogen (Epicondylitis humeri radialis, Epicondylopathia humeri radialis) zählt zu den häufigsten Problemen im Bereich des Armes – genauer: auf der äußeren Seite des Ellenbogens. Erfahren Sie alles über die Auslöser und Symptome sowie die unterschiedlichen Methoden der Tennisarm-Behandlung.

tennisarm

Was ist ein Tennisarm?

Der Tennisarm, auch bekannt als Tennisellenbogen und in der Fachsprache Epicondylitis humero radialis oder Epicondylopathia humeri radialis genannt, bezeichnet eine Sehnenerkrankung der Streckermuskeln des Unterarms durch chronische Überlastung.

Beim Tennisarm sind die Sehnen am Ansatz an der Außenseite des Ellenbogens (lateraler Epicondylus) gereizt, was zumeist mit einem starken Schmerz einhergeht. Betroffen sind zumeist die Sehnenansätze der Muskeln, die für die Streckung von Fingern und die Bewegung des Handgelenks verantwortlich sind.

Übrigens: Tritt die Reizung auf der Innenseite des Ellenbogens (medialer Epicondylus) auf, spricht man nicht von einem Tennisarm, sondern von einem Golferarm oder Golferellenbogen (Epicondylitis ulnaris).

Im Laufe der Erkrankungen kann diese Reizung in eine meist irreversible Degeneration der Sehnen übergehen.

Wie zeigen sich die Symptome eines Tennisarms?

Typische Symptome für einen Tennisarm sind Schmerzen am äußeren Ellenbogen, beim Golferellenbogen machen Sie sich indes an der Innenseite des Ellenbogens bemerkbar. Anfänglich zeigt sich ein unangenehmes Druckgefühl im Gelenk des Ellenbogens, welches sich zunehmend als schmerzhaft erweist.

Bei Druck auf den Knochenvorsprung, aber auch bei einer Beanspruchung der gereizten Sehnen, wird der Schmerz als stärker empfunden.

Ist anfänglich vorwiegend der Ellenbogen betroffen, können die Schmerzen mit der Zeit in den Unterarm bis zum Handgelenk und in die Finger ausstrahlen. Zusätzlich können Taubheitsgefühle im Arm oder ein Kribbeln in den Fingern auftreten.

Nicht selten geht mit einem Tennisarm auch eine Schwäche im Handgelenk einher. Neben der großen Schmerzbelastung kann dies für weitere Probleme im Alltag sorgen, etwa wenn Tassen, Stifte oder andere Gegenstände nicht mehr festgehalten oder benutzt werden können.

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Was sind die Ursachen für einen Tennisarm?

In den allermeisten Fällen wird die Reizung der Sehnen durch eine Überbelastung oder Überbeanspruchung der Unterarmmuskulatur – und hierbei insbesondere der Muskeln, die für Bewegungen des Handgelenks und das Strecken der Finger verantwortlich sind – hervorgerufen. Auslöser sind vor allem einseitige oder zu starke Beanspruchungen.

Ein Tennisarm kann, wie der Name bereits verrät, durch Ausübung von Sportarten wie etwa Golf, Squash, Baseball oder eben Tennis hervorgerufen werden.

Doch nicht nur Golfer und Tennisspieler sind dem Risiko eines Tennisarms (Tennisellenbogens) ausgesetzt. Ganz im Gegenteil, auch eine gleichförmige bzw. sich stets wiederholende Bewegungen im Alltag und vor allen Dingen im Berufsleben kann eine Epicondylitis humeroradialis hervorrufen.

Langes Schrauben, Sägen, Hämmern, Bügeln, Tippen oder ähnliche monotone Durchführungen sind häufige Ursachen für einen Tennisarm. Büroangestellte sind also ebenso betroffen wie körperlich arbeitende Menschen und Hobbysportler.

Auch Fehlhaltungen oder ungünstige Liege- und Schlafpositionen können in einzelnen Fällen zum Auftreten eines Tennisarms führen.

Welche Menschen sind besonders anfällig für einen Tennisellenbogen?

Ein Tennisarm oder Tennisellenbogen tritt oftmals zwischen dem 30. und dem 55. Lebensjahr auf. Als besonders anfällig gelten Menschen mit geschwächter Arm- und insbesondere geschwächter Unterarmmuskulatur.

Wie wird ein Tennisarm festgestellt?

Die Diagnose eines Tennisarms ergibt sich durch eine eingehende Untersuchung und eine Röntgenaufnahme, die dazu dient, knöcherne Ursachen auszuschließen. In einer Magnetresonanztomografie kann dann der Sehnenschaden dargestellt werden.

Was kann man gegen einen Tennisarm tun?

Mit der richtigen Therapie ist ein sehr guter Erfolg mit einer konservativen Behandlung zu erreichen.

Die landläufige Meinung, dass die beste Option Entlastung, Ruhe und Eis des betroffenen Arms darstellen, kann nicht mehr aufrechterhalten werden.

 

Was kann man gegen einen Tennisarm tun?

Eine erfolgreiche Behandlung setzt sich aus drei Säulen zusammen, wobei grundsätzlich dem Körper geholfen wird, sich selbst zu heilen. Bei dem Vollbild des Tennisarmes oder Golferarmes handelt es sich zumeist um eine chronische degenerative Sehnenentzündung, die aufgrund der schlechten Durchblutung des Gewebes von selbst nur sehr, sehr langsam, zumeist über Jahre ausheilt.

Die erste Bedingung ist, dass die chronische Entzündungssituation wieder in eine akute umgewandelt werden muss, um eine günstigere Heilungsumgebung zu schaffen. Dazu bediene ich mich der Elektrolyse, wobei degeneratives Sehnengewebe ultraschallgezielt denaturiert wird. Mit der Injektion von körpereigenen Wachstumsfaktoren (PRP, Blutplasma) wird die Heilung dann vorangetrieben.

Eine weitere Säule ist die extrakorporale Stoßwellentherapie, wobei durch Druckwellen Stammzellen und Wachstumsfaktoren im Knochen stimuliert werden, die die Sehnenheilung, welche immer vom Knochen ausgeht, begünstigen. Die Abwechslung dieser Therapiemethoden geschieht nach dem Prinzip: „Die Erde düngen und den Rasen gießen“.

Die dritte und auf lange Sicht wichtigste Säule ist das richtige Training mit exakt auf die Beschwerden abgestimmten Übungen. Aus zahlreichen Studien weiß man, dass Formen von exzentrischem Training, was eine Negativbelastung der Muskulatur darstellt, die richtige Ausrichtung, Neubildung und Formung von Sehnenfasern veranlasst und beeinflusst wird.

Cortison-Injektionen sollten indes vermieden werden. Zahlreiche Studien belegten nämlich, dass diese Injektionen lediglich einen kurzfristigen Effekt haben, jedoch längerfristig das Gewebe schädigen.

Nur bei Nicht-Besserung der Beschwerden trotz intensiver Therapie für zumindest ein 3 Monate kann ein operativer Eingriff nötig sein.

Mit dem oben beschriebenen, von mir entwickelten Therapieschema, musste ich jedoch keine einzigen Ellenbogen mehr aufgrund eines Tennis- oder Golferarmes in den letzten Jahren operieren.

Wann muss ein Tennisarm operiert werden?

In den meisten Fällen führt eine konservative Behandlung bereits zum Erfolg. Sollte trotz einer intensiven Therapie nach 3 Monaten, besser nach 6 Monaten noch gar keine Besserung in Sicht sein, kann jedoch ein operativer Eingriff nötig werden.

Durch diesen Eingriff, wo das degenerative Sehnengewebe entfernt und der Sehnenansatz am Knochen wieder angefrischt werden, kann der Schmerz sehr effektiv gelindert werden und die Sehne meist wieder zur Regeneration gebracht werden. Jedoch bleibt bei den meisten Patienten ein minimaler Kraftverlust zurück. Sportliche und berufliche Betätigungen können durch eine Rehabilitationsphase von 3 bis 6 Monate länger eingeschränkt bleiben.

Der Eingriff kann arthroskopisch oder offen durchgeführt werden, jedoch sollte zuvor immer eine diagnostische Arthroskopie des Ellbogens zum Ausschluss einer posterolateralen Rotationsinstabilität durchgeführt werden.

Nach der Operation soll der Unterarm für 2 Wochen geschont werden und danach im Rahmen einer Heilgymnastik die Unterarmmuskulatur wieder gedehnt und aufgebaut werden. Falls eine posterolaterale Rotationsinstabilität vorliegen sollte, muss auf ein anderes operatives Verfahren gewechselt werden (siehe posterolaterale Rotationsinstabilität).

Wie lange dauert die Behandlung eines Tennisarms?

Pauschal lässt sich diese Frage schwer beantworten. Je nachdem, wie weit die Entzündung bereits fortgeschritten ist und auf welche Behandlungsmethode gesetzt wird, kann die Behandlung und die damit einhergehende Heilung eines Tennisarms zumindest mehrere Monate betragen.

Was passiert, wenn ein Tennisarm nicht behandelt wird?

Viele Menschen vernachlässigen die ersten Symptome eines Tennisarms, wie leichte Belastungsschmerzen im lateralen Bereich des Ellenbogens oder geringfügige schmerzhafte Bewegungseinschränkungen, und behandeln diese mit Medikamenten wie Schmerzmittel, Cremes und Salben oder legen eine im Handel erhältliche Epicondylitis-Spange an.

Bei Schmerzen im Ellenbogen sollten Sie jedoch umgehend einen Arzt aufsuchen, damit rasch eine Diagnose gestellt werden kann. Denn: unbehandelte Symptome können sich zu einem chronischen Problem entwickeln, das die Betroffenen über lange Zeit begleitet und beeinträchtigt.

Werden keine Maßnahmen eingeleitet, kann es in der Regel bis zu 5 Jahren dauern, bis der Körper die Sehne wieder von selbst geheilt hat. Während dieser Zeit kommt es jedoch meist zu starken Schmerzen, die keine manuelle Tätigkeit über längere Zeit zulassen.

Rufen Sie mich an (+43 1 9974207, +43 660 7078592), schreiben Sie mir (E-Mail-Adresse: ordination@heuberer.at) oder nutzen Sie das Kontaktformular auf der Webseite.

Ellenbogen oder Ellbogen?

Manchmal werden Sie im Internet oder in der Fachliteratur über die Bezeichnung Ellbogen oder Ellenbogen bzw. Tennisellbogen oder Tennisellenbogen stolpern.

 

Tatsächlich handelt es sich dabei nur um einen regional bedingten, sprachlichen Unterschied. Es gibt keinen faktischen Unterschied zwischen Ellenbogen und Ellbogen.

Was ist betroffen?

Der Bizeps ist ein zweiköpfiger Muskel, der die Schulter mit dem Ellenbogen verbindet und die Beugung im Ellenbogen durchführt. Von der Schulter mit zwei Sehnen kommend verbindet sich der Bizeps im Ellenbogenbereich zu einer Sehne, die großflächig an der Speiche ansetzt.

Dieser Sehnenansatz kann sich Entzündungen (Tendinitis), was zu einer schmerzhaften Teilruptur und abschließend zum Komplettriss führen kann.

Die Bizepstendinitis verursacht Schmerzen in der Ellenbeuge aufgrund der Entzündung. Die Teilruptur führt über die Entzündung zu einer Schwäche und Dysfunktion des Muskels. Der komplette Riss ist ein schweres Weichteiltrauma mit reichlich Blutung und Schwellung.

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Neben dem Schmerz im Ellbogen vor allem bei Belastung, zeigt sich der zunehmende Sehnendefekt in einem Kraftverlust beim Beugen und Umwenden des Ellenbogens, der bis zu 50 % beim Beugen und 30 % bei Umwendbewegungen betragen kann.

Wie wird es festgestellt?

Die Diagnose der kompletten Bizepssehnenruptur zeigt sich klinisch. Ein Ultraschall oder MRT bestätigt die Diagnose und zeigt, wie weit sich die Sehne in den Oberarm zurückgezogen hat. Eine Tendinitis oder Teilruptur kann nur mittels MRT oder Ultraschalluntersuchung gesichert werden.

Wie kann man die Beschwerden behandeln?

Eine Ruptur sollte möglichst schnell operiert werden, da sich die Sehne stark zurückziehen kann und dann aufwendige Rekonstruktionen mit Spendergewebe notwendig werden können. Eine Tendinitis, aber auch eine Teilruptur lassen sich primär gut konservativ therapieren. Exzentrisches Training, fokussierte Stoßwellentherapie und ultraschall-gezielte Infiltrationen mit PRP sind erfolgversprechende Maßnahmen.

Bei Versagen der konservativen Therapie oder einem Komplettriss wird in der Operation der Sehnenstumpf angefrischt und wieder in der Speiche verankert. In meiner bevorzugten, jedoch nicht einfachen Technik wird in der Tiefe des Ellbogens unter Schonung wichtiger Nerven und Gefäße der Sehnenstumpf mit einem Metallplättchen in einem Sackloch in der Speiche verankert. Durch diese Operationstechnik mit stabilster Fixierung ist postoperativ keine Ruhigstellung notwendig und ein sofortiges Bewegen möglich. Isometrisches Krafttraining ist erst nach 6 Wochen wieder erlaubt, eine Rückkehr zu manueller Tätigkeit oder Sport erst wieder nach 12 Wochen.

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Was ist betroffen?

Bei der Ellbogensteife verkleben die Weichteile rund um den Ellbogen. Im Gelenk bilden sich Narbenstränge, die die Bewegung einschränken. Verknöcherungen können sich ebenso bilden.

Die Wichtigkeit der Ellenbogenfunktionen ist nicht gleich offensichtlich, jedoch bei Verlust äußerst einschränkend, da grundsätzliche Bedürfnisse, wie die Hand an den Kopf zu führen, um zu essen, zu trinken, die Nase zu putzen, eine Brille aufzusetzen und vieles mehr davon abhängen.

Bei Unfähigkeit den Ellenbogen zu beugen oder zu strecken oder Umwendbewegung durchzuführen, spricht man von Ellbogensteife oder einer Bewegungseinschränkung.

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Die Ursachen einer Ellbogensteife können vor allem Arthrose, sich einklemmende Gelenkkörper, die Bewegung behindernde Knochenneubildungen oder lange Ruhigstellung im Gips sein.

Wie wird es festgestellt?

Die Diagnose erfolgt nach klinischer Untersuchung und mittels Röntgenbild. Das Ausmaß knöcherner Neubildungen kann am besten auf einer Computertomographie beurteilt werden, in der MRT sieht man vor allem Weichteilverdickungen.

Wichtig ist zuvor festzustellen, warum es zu der Ellenbogensteife kam, da manchmal eine Bandinstabilität dahinterstecken kann, die es dann auch zu behandeln gilt.

Wie kann man die Beschwerden behandeln?

Prinzipiell erfolgt die Behandlung konservativ. Gerade eine reine Weichteilsteife mit Verdickung von Gelenkkapsel, Sehnen und Bänder kann sehr gut mit Physiotherapie und ultraschall-gezielter Hydrodilatation behandelt werden. Dies erfolgt analog zur Schulter, wobei das Gelenk mit einer Mischung aus Lokalanästhetikum, Cortison und viel Natriumchloridlösung aufgeblasen wird.

Hartnäckige Weichteilsteifen oder durch knöcherne Ursachen hervorgerufene Ellenbogensteifen bedürfen dann eines operativen Vorgehens mittels Arthroskopie, Kapselmobilisation, Entfernung der knöchernen Hindernisse und eventuell Nervenmobilisation

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Wichtig ist postoperativ den Ellenbogen sofort und konsequent zu mobilisieren, am besten unter einer Schmerzblockade in dem das Arm-Nervengeflecht ausgeschalten wird.

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Was ist betroffen?

Eine Arthrose am Ellenbogen ist aufgrund der weniger starken Belastung seltener als in anderen Gelenken und macht auch weniger Schmerzen. Vorherrschend sind vor allem die Bewegungseinschränkung, welche das Hauptproblem darstellen.

Ursachen der Ellenbogenarthrose sind Brüche, die durch direktes Trauma, aber auch durch leichte Änderungen in der Mechanik des Ellbogens, eine posttraumatische Arthrose hervorrufen, wobei auch nur Teile des Gelenks betroffen sein können. Eine normale Ellenbogengelenkabnützung ist selten, kann aber bei gewissen manuellen Tätigkeiten, wie Arbeit mit dem Schremmhammer auftreten.

Durch wiederholtes Mikrotrauma, wie z.B. beim Boxen oder auch nach Brüchen können sich freie Gelenkkörper bilden, die zu einer Einklemmungssymptomatik führen.

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Dies und die Abnützung des Knorpels führen zu schmerzhaften Gelenkschleimhautentzündungen mit Schwellungen. Patienten mit einem geschwollenen Ellenbogen können diesen dann nur mehr sehr eingeschränkt beugen und strecken.

Wie wird es festgestellt?

Ein Röntgenbild zeigt die Abnützung und auch schon freie Gelenkkörper im Ellenbogen. Mittels MRT können die Knorpelläsionen und im CT dann die freien Gelenkkörper genau lokalisiert werden

Wie kann man die Beschwerden behandeln?

Eine Arthrose, vor allem im Ellenbogengelenk kann sehr lange erfolgreich konservativ behandelt werden. Bewegungstherapie, manuelle Gelenkdistraktion und vor allem dann regenerative Maßnahmen wie ultraschall-gezielte Injektionen mit PRP, gegebenenfalls Stammzellkonzentraten und Hyaluronsäure können das Gelenksmilieu regenerieren und die Reibung vermindern, sodass die Entzündungsreaktion unterbunden wird.

Bei Versagen der konservativen Therapie oder bei Einklemmungserscheinungen wegen freier Gelenkkörper ist ein operativer Eingriff mittels Arthroskopie zur Entfernung der schmerzenden Gelenkshaut, freier Gelenkskörper und scharfkantiger Osteophyten empfohlen. Nach einem derartigen Eingriff soll man den Ellenbogen sofort wieder bewegen und Schmerzen im Idealfall 5-7 Jahre zurückgedrängt.

Nur in seltenen Fällen einer ausgeprägten Arthrose ist ein Oberflächen- oder Gelenkersatz notwendig.

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Was ist betroffen?

Chronische Überlastungen, wiederholte Mikrotraumata oder auch größere Traumen können zu Verletzungen des Seitenbandapparates am Ellenbogen und somit zu Instabilitäten führen. Oft können diese Schmerzen als mediale oder laterale Epikondylitis (Tennis- bzw. Golferellenbogen) fehlinterpretiert und dementsprechend lange ohne Erfolg konservativ behandelt werden.

In erster Linie bergen Wurf- und Schlagsportarten sowie immer wiederkehrende Überlastungen und Mikrotraumata am Ellenbogen neben großen Verletzungen wie Ellenbogenluxation die Gefahr einer bleibenden Instabilität. Vor allem die primäre Verdachtsdiagnose Epikondylitis und deren Behandlung mit Cortisoninfiltrationen kann zu einer weiteren Verletzung des Seitenbandapparates beitragen.

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Wie wird es festgestellt?

Die Diagnose einer Ellenbogeninsatbilität bzw. Seitenbandverletzung gestaltet sich oft schwierig. Der Patient kommt typischerweise nicht mit der Beschwerde über eine Instabilität zum Arzt, sondern berichtet über das unspezifische Symptom „Schmerz“. Die klinische Untersuchung einer Seitenbandinstabilität erfolgt durch eine Stressprüfung des Seitenbandapparates. Innenseitig lässt sich eine Instabilität in der Regel sehr gut diagnostizieren. Die häufiger auftretende posterolateralen Rotationsinstabilität an der Außenseite kann allerdings oft nur ungenügend erfasst werden. Das Problem ist, dass durch die muskuläre Vorspannung beim wachen Patienten kaum aussagekräftig ist. Erst in der Narkoseuntersuchung oder unter arthroskopischer Kontrolle zeigt ein Provokationstest die wahre Instabilität. Weil bei der posterolateralen Rotationsinstabilität die anatomische Einheit Speiche und Elle sich aus dem Gelenk zum Oberarm aufgrund einer Instabilität des radialen (äußeren) Seitenbandkomplexes herausdreht, wird diese Rotationsbewegung oft auch als Unfallmechanismus bekanntgegeben.

Eine MRT-Untersuchung ist ebenfalls eine sehr empfindliche Untersuchung, um eine Verletzung des Seitenbandapparates festzustellen. Oft wird der Befund leider als Entzündung fehlinterpretiert und auch der Schweregrad der Instabilität lässt sich nicht feststellen, da die MRT eine statische Untersuchung ist. Begleitpathologien wie freie Gelenkkörper, Knorpelschäden, Subluxationsstellungen des Gelenks, etc. können aber sehr gut dargestellt werden.

Letztendlich ist die diagnostische Ellenbogenarthroskopie die letzte Instanz eine posterolaterale Rotationsinstabilität verlässlich zu erfassen und eine Rekonstruktion der insuffizienten Bänder mit körpereigenen Sehnen durchzuführen, um die Gelenksstabilität wiederherzustellen.

Wie kann man die Beschwerden behandeln?

Die Behandlung erfolgt ausschließlich operativ, indem das gerissene Band rekonstruiert wird. Dies geschieht mit einem kombinierten Eingriff von arthroskopischem und offenem Vorgehen. Nachdem die Instabilität in der Ellenbogenarthroskopie festgestellt wurde, wird offen ein Stück der Trizepssehne entnommen und diese dann als Bandersatz zwischen Oberarmknochen und Elle eingeflochten. Postoperativ muss eine Schiene für 6 Wochen getragen werden, wobei in den letzten 2 Wochen schon Bewegungen erlaubt sind. Danach wird ein schrittweiser Muskelaufbau durchgeführt. Eine Vollbelastung ist nach 3 Monaten wieder möglich. Die Operation hat eine Erfolgsrate von über 90 %, jedoch nur, wen sie von einem Spezialisten durchgeführt wird, da es sich um einen äußerst komplexen Eingriff handelt.

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